Nachlese zum Sozialpolitischen Thementag zur Sorgearbeit UmCARE! in Frankfurt am Main, 19.11.2016

Es sollte eine Impulsveranstaltung sein. Menschen, die sich privat oder beruflich aus ganz unterschiedlicher Perspektive mit Sorgearbeit befassen, sollten Gelegenheit haben, miteinander ins Gespräch zu kommen um sich zu vernetzen. Denn miteinander – trotz Widersprüche – geht alles besser. – Und? Was kam dabei heraus?
Wie es im ihrem „Blitzlicht” die Arbeitsgruppe „Vernetzung und Frankfurter Aufruf” festhielt: „Wir knüpfen den ersten Faden. Jetzt fangen wir an. Wir wollen aufklären und sensibilisiern. Wir treffen uns am Mittwoch, den 11.1. um 15:00 in der GFFB, Mainzer Landstraße 349, 3. Stock.” Spätestens dort, nach dem ganzen Weihnachtsrummel, wird die Vernetzung mit den „Neuen” weitergeknüpft werden.
Von den ca. 80 Teilnehmenden, darunter eine Gruppe Studierende der Sozialarbeit, haben die Hälfte den Frankfurter Aufruf unterzeichnet, der, anknüpfend an das bundesweite Netzwerktreffen in Hamburg als Charta der Selbstverständlichkeiten an alle verteilt wurde. Er wird neuen Interessierten helfen zu verstehen, worum es uns geht. Und wir werden ihn einsetzen bei politischen Entscheidungsträger_innen und zum Beispiel zu den aufkommenden Wahlen bei Kandidatinnen und Kandidaten.
Eine Dokumentation auf unserem Blog wird über den 19.11.2016 hinaus auch noch einiges von der Tagung für Interessierte zugänglich machen.

Hier schon vorab die „Blitzlichter” der anderen sechs Arbeitsgruppen:
Vormittags-AGs:
AG 1: „Geflüchtete umsorgen oder in ihrer Selbstwirksamkeit stärken” – Solidarisch und empathisch miteinander leben in einer offenen Gesellschaft / Gemeinschaft, stark und fragil, als Menschen.
AG2: „Öffentlicher Pflegenotstand” unter der Leitung von Roger Konrad, Projekt „Pflege am Boden“ – Zukunft findet nicht in dem gegebenen traditionell geprägten System statt. Probleme sind komplex. Ein erster Schritt zur Lösung ist ein starkes Netzwerk, in dem im Miteinander (nicht Gegeneinander) Druck aufgebaut wird, damit gute Pflege für alle möglich wird. Es wurde die Kampagne Bundesweite Gefährdungsanzeige vorgestellt.
AG 3: „Pflegeausbeutung in den eigenen vier Wänden” unter der Leitung von Jonas Hagedorn, Nell-Breuning Institut an der PTH Sankt Georgen – Der einfache Grundsatz „ambulant vor stationär” ist nicht mehr zeitgemäß, und es bedarf einer breiten gesellschaftlichen Debatte, wie gute Pflege und Gutes Leben mittel- und langfristig organisiert werden und welche Ressourcen dafür bereitgestellt werden sollen.
Nachmittags-AGs

AG 1: „Bedingungsloses Grundeinkommen“ unter der Leitung von Antje Schrupp, Netzwerk Care Revolution – Auch wer essen will braucht nicht zu arbeiten.
AG 2: „Pflegearbeit ausbauen, besser qualifizieren und besser bezahlen” unter der Leitung von Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen – Die zu erwartende Entwicklung im Bereich Pflege ist eine tickende Zeitbombe. Fazit: Wir brauchen mehr Geld zur Finanzierung professioneller und häuslicher Pflege. Die Quellen haben die Politiker zu erschließen.
AG 3: „Gemeinschaftliches Wohnen – Füreinander sorgen” unter der Leitung von Marianne Schmidbaur, Cornelia Goethe Centrum – Gemeinschaftliches Wohnen ist eine echte Option mit vielen Vorteilen für alle Generationen