Lichtermeer für Inklusion in Frankfurt am Main

Bericht über das Lichtermeer für Inklusion in der Hessenschau vom 3.11.2023

Nach vier Jahren Pause (der Corona-Pandemie geschuldet) leuchteten am Abend des 3.Novembers in Frankfurt Lichter und Laternen für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Die Aktion wurde schon vor Jahren von Nicos Farm e.V. und nestwärme e.V. in Hamburg ins Leben gerufen

Unter dem Motto: „EIN LICHT VON KIND ZU KIND“ geht es dabei um einen Lichter-und Laternenumzug, bei dem Kinder mit Behinderung und ihre Angehörigen die Protagonisten sind und von allen anderen Menschen dabei begleitet werden (können).

Für uns in Care Revolution ist das Thema Inklusion besonders bedeutend, weil Menschen mit Behinderung ganz besonders auf Betreuung und Unterstützung angewiesen sind. Diese Menschen haben das Recht auf Care: das Recht gut versorgt und betreut zu werden, damit sie – wie alle anderen – voll am gesellschaftlichen Leben teilhaben und teilnehmen können. Aber auch die Menschen, die sie betreuen und unterstützen, überwiegend ihre Angehörigen oder Freund:innen, haben ein Recht auf Care: das Recht, die Menschen, die ihnen besonders am Herzen liegen, gut zu versorgen und zu betreuen und gut versorgt und betreut zu wissen. Man versteht hier besonders gut die grundlegende doppelte Bedeutung vom Recht auf Care.

Deutschland hat bereits 2009 die UN Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Trotzdem liegt vieles noch im Argen.

Bei der Begrüßung wiesen wir auf einige Dinge hin, die auf kommunaler Ebene angegangen werden könnten. Ein betroffener Vater berichtete kurz von den Schwierigkeiten, selbst als Berufstätiger im öffentichen Dienst, die notwendige Carearbeit, die er sich mit seiner ebenfalls berufstätigen Frau teilt, mit seinen beruflichen Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen.

Damit Kinder von klein auf lernen, dass wir alle mit unseren unterschiedlichen Eigenheiten vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sind und gut miteinander leben können, wenn wir aufeinander achten und uns respektieren und wertschätzen, ist Inklusion von klein auf wichtig: im Kindergarten und in der Schule, im Sportverein, auf dem Spielplatz usw.. Es muss dafür gesorgt werden, dass keine Ghettos entstehen und dass alle Barrieren abgebaut werden, die ein Zusammenleben ver- und behindern. Es müssen ausreichend qualifizierte Assistent:innen die notwendige Unterstützung geben.

Familien mit behinderten Kindern brauchen bezahlbare behindertengerechte Wohnungen. Und die Mobilität – der ÖPNV, abgeflachte Bordsteine, Rampen und Aufzüge, etc.. – muss so organisiert werden, dass Menschen mit Behinderung – oder Eltern mit Kinderwägen, etc..- überall hinkommen.

Aber ganz wichtig ist uns in Care Revolution auch die Lage der Pflegenden. Eltern, die als pflegende Angehörige den überwiegenden Teil der Betreuung leisten, müssen die notwendige Zeit dafür haben und die Gesellschaft muss ihnen diese uns alle angehende Verantwortung auch dahingehend vergüten, dass sie mit einer garantierten Existenzsicherung rechnen können. Es geht hier um unbezahlte lebensnotwenige Arbeit. Es kann nicht sein, dass die Menschen, die sie erbringen, dafür verarmen. Ein existenzsicherndes bedingungsloses Grundeinkommen wäre eine Lösung.

Wir hätten kein besseres Wetter haben können! Als um 17h die Sonne unterging zogen wir los, hinter der Sambaband „Alles Blech“, die uns auch schon in den Jahren 2017, 2018 und 2019 begleitet hat. Mit ca. 120 leuchtenden Personen liefen und rollten wir durch die Frankfurter Altstadt zum Paulsplatz, auf dem sich die Paulskirche befindet, in der das erste Parlament Deutschands vor 175 Jahren tagte, zur Freude der vielen Menschen, die sich um diese Zeit hier befanden und die uns wohlwollend bestaunten und fotografierten. Am Römerberg angekommen, dem Platz vor dem Frankfurter Rathaus, gab es vor dem Gerechtigkeitsbrunnen eine Bretzel zum Abschied.

In der Hessenschau wurde einige Stunden später von unserer Akion berichtet. Einige Tage zuvor hatte breits in der Frankfurter Rundschau und der Frankfurter Neuen Presse ein Artikel auf unsere Aktion hingewiesen. Auch in der Wochenendausgabe der Frankfurter Rundschau erschien folgender Kurzbericht unserer Aktion.


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