Infomail März 2024

Das Netzwerk Care Revolution versteht sein Engagement seit seiner Gründung 2014 (einen Rückblick auf die Gründung und die ersten zehn Jahre des Netzwerks findet ihr auf der Website) als feministisch. Care ist kein Frauenthema, aber durchaus ein Geschlechterthema. Diskriminierende, vergeschlechtlichte Normen und Strukturen der Zuteilung und „Nahelegung“ von Arbeiten zwischen entlohnter und unentlohnter Arbeit, zwischen unterschiedlichen Berufen und zwischen nicht endendem Mental Load einerseits und „verdientem Feierabend“ andererseits existieren nach wie vor. Und deshalb ist Care-Arbeit nach wie vor weitgehend von Frauen bzw. weiblich gelesenen Menschen geleistete Arbeit, obwohl es keinen einzigen guten Grund gibt, Arbeiten entlang von Geschlechtergrenzen aufzuteilen. Mit vielen feministischen Gruppen treffen wir uns am 8.März  – und an vielen anderen Tagen – auf Straßen und Plätzen, damit dieser Wahnsinn ein Ende findet. Diesmal haben wir auch einen Flyer des Netzwerks erstellt.

Dass die Menschen in Sorgebeziehungen über deren Bedingungen selbst verfügen sollen und in diesem Sinn Care zu vergesellschaften ist, ist von Anfang an eine zentrale Aussage von Care Revolution. Vom 15. bis 17.März findet die Konferenz ‚Socialize it!‘ im Berliner Umland statt, die die Themen von Klimagerechtigkeit und Vergesellschaftung verbindet. Wir sind an der Organisation des Care-Strangs, einer von vier Themenbereichen der Konferenz, beteiligt und freuen uns darauf, dort nicht nur Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, sondern auch Verabredungen zu gemeinsamen Aktionen und Projekten zu treffen.

Wir sind schon ziemlich aufgeregt, welche Chancen sich aus der Konferenz heraus eröffnen. Diese werden wir dann als Netzwerk, aber auch in den Regionalgruppen ergreifen. Ein ähnliches Projekt gab es 2021, während Corona, unter dem Namen ‚Platz für Sorge‘. Manche werden sich erinnern und alle können nachlesen. Das Mut Machende: Diesmal werden noch viel mehr Gruppen mit ihren Ideen dabei sein: Gruppen und Personen aus Initiativen zur Umwandlung von Shoppingmalls in Sorgezentren, aus der Krankenhausbewegung, aus der Selbstorganisierung migrantischer Beschäftigter, aus Poliklinik-Initiativen werden neben vielen anderen mitplanen.

Ein Ort, Ideen auszubrüten, großzuziehen und fliegen zu lassen, ist das halbjährliche Netzwerktreffen. Das nächste ist am 20. April. Meldet euch an unter carenetzwerktreffen@posteo.de! Dort könnt ihr das Netzwerk Care Revolution gegebenenfalls auch gut kennenlernen. Das übernächste Mal sehen wir uns dann nicht online, sondern beim 10jährigen Jubiläum, das wir vom 18. bis 20.10. in Leipzig feiern. Haltet euch das Wochende schon mal frei.

Wir hätten den Namen ‚Care Revolution‘ nicht gewählt, wenn es uns nicht um eine grundlegende Veränderung der Care-Verhältnisse ginge. Wie das gelingen soll, ist dabei eine ungeheuer große Frage. Dieser nähern sich Aktivist*innen des Erfurter Bildungskollektivs Biko in einer Veranstaltung, die eine AG des Netzwerks Care Revolution organisiert: ‚Radikale Politik in der Care-Bewegung – ja klar! Aber was ist das überhaupt?‘ Im April wird dann eine Veranstaltung mit Pflegegewerkschafterinnen aus der Ukraine folgen, die sich dort unter den Bedingungen von Krieg und Kriegsrecht organisieren.

Zu jedem Anliegen und zu jeder Frage erreicht ihr uns unter koordination@care-revolution.org.

Nach der Überarbeitung der Care Revolution-Website wird wird es einen abonnierbaren Newsletter geben. Bis dahin verschicken wir in regelmäßigen Abständen Infomails. Bitte teilt sie mit euren Freund*innen, Kolleg*innen, Genoss*innen!

Einen Frühling voller Begegnungen, Leben und erfolgreichem Widerstehen wünschen euch die Infomail-Ersteller*innen


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