
Am 15. April findet unser nächstes Netzwerktreffen statt. Es wird wieder als Online-Veranstaltung stattfinden.
Für die Teilnahme anmelden! Der Zugangscode wird einen Tag vor dem Treffen zugeschickt, zusammen mit aktuellen Informationen/Hinweisen.
Die Anmeldeadresse: carenetzwerktreffen@posteo.de
Neun Jahre liegen bald hinter uns, seit das Netzwerk gegründet wurde. Jahre, in denen sich sehr vieles verändert hat. Wenn wir jetzt auf das 10-jährige Bestehen zusteuern, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen und zusammen zu bestimmen, wo wir stehen, was uns ausmacht – als Sorgende und auf Sorge Angewiesene – und wie die Revolution aussieht, die wir uns auf die Fahnen geschrieben haben.
Seit der Gründung unseres Netzwerks Care Revolution hat sich die Welt verändert. 2014 war in Berlin der erste Streik in einer Reihe von Arbeitskämpfen für bessere Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern, die bis heute anhält. Im Jahr 2015 gingen in Argentinien hunderttausende Frauen gegen Gewalt an Frauen auf die Straßen („Ni una menos“). Diese „vierte Variante des Feminismus“ griff über die anderen lateinamerikanischen Länder auf Spanien und Italien über sowie auf weitere Gebiete des Globus und wurde sichtbar in den Feministischen Streiks („wenn wir still stehen, steht die Welt still“). Politische Massenstreiks prangerten die Ausbeutung der Carearbeit (Carestreik) und den Konsumismus (Konsumstreik) an. In Deutschland wurde 2015 geprägt durch die Ankunft vieler Flüchtender aus dem globalen Süden und deren massenhafte Unterstützung aus der Zivilgesellschaft heraus. Es war auch das Jahr der Pariser UN-Klimakonferenz. 2017 quittierten Frauen in den USA mit dem Womens’ March die Vereidigung Trumps als Präsident der USA. 2018 wurde als wärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gekürt, wurde inzwischen aber von 2022 überboten. 2019 gingen Menschen in einem Viertel der Staaten weltweit gegen ihre Regierungen auf die Straße: von Iran und Irak über Sudan, Algerien, Hong Kong, Venezuela, Kolumbien, Chile, Peru, Russland…. Da brach die Corona-Pandemie aus. Überall wurde der Ausnahmezustand erklärt. Weltweiter Lockdown. Pflegebedürftige Menschen, die schon zuvor in Heimen wie die Beschäftigten unter der Unter- und Fehlfinanzierung litten, starben nun in Isolation und Einsamkeit. Dafür erlebte die Digitalisierung und virtuelle Begegnung in Kachelform einen Riesenschub. All dies ist begleitet von dem Aufschwung von KI und sozialen Medien mit ihrem Mobilisierungspotenzial für Veränderung, aber auch für Hass, Mobbing und Fake News. Dazu kommt der weltweite Auftrieb rechter Parteien.
War durch den Corona Lockdown die tragende Rolle sogenannter „systemrelevanter Berufe“ für unser Zusammenleben sichtbar geworden, wurde bald auch die Systemrelevanz funktionierender Lieferketten aus dem Globalen Süden bzw „Fernen Osten“ bewusst. Die
Marktlogik der Profitmaximierung durch Verlagerung extremer Ausbeutung zu den Schwächeren und Unterdrückten dieser Welt rächte sich nun und brachte das System ins Stottern. Gleichzeitig verschärfte sich die soziale Ungleichheit wie noch nie zuvor.
Diese sicherlich nicht völlig umfassende Auflistung soll aufzeigen, welche Kämpfe global in den letzten 9 Jahren begonnen und geführt werden/wurden, wie es überall auf der Welt gärt und rumort. Wie hängt das mit unserem eigenen Kampf um eine Care Revolution zusammen? Wie wirkt es sich darauf aus?
Bei unserem nächsten Netzwerktreffen wollen wir uns fragen, was jede*n von uns motiviert, sich für eine Care Revolution einzusetzen? Und wir möchten zusammen erarbeiten, worin der Mehrwert des Netzwerks für die Arbeit der Regionalgruppen besteht, was die Regionalgruppen erwarten und was sie erhoffen, wenn sie sich als Teil des Netzwerks sehen.
Ablaufplan des Netzwerktreffens:
10:00 – 10:30 Einführung für Neue
10:30 – 10:45 Ankommensphase
10:45 – 11:00 Begrüßung Vorstellung Ablauf
11:00 – 11:45 Vorstellung der Teilnehmer*innen
11:45 – 12:15 Bericht aus dem Ko-Kreis, Stand der Einrichtung einer Koordinationsstelle und der Gründung des Trägervereins
12:15 – 12:45 Pause
12:45 – 14:45 Input und Diskussion: Bestandsaufnahme in zwei Runden: Wo stehen wir neun Jahre nach der Gründung des Netzwerks Care Revolution?
12:45 – 13:45 1. Was macht den gemeinsam getragenen Kern unseres Projekts aus? Wo erfüllt unsere Zusammenarbeit im Netzwerk die Bedürfnisse der einzelnen Mitglieder und Gruppen? Wo gibt es Veränderungsbedarf?
13:45 – 14:45 2. Vor welchen Herausforderungen stehen wir als Netzwerk Care Revolution? Welche Aufgaben und/oder welche Themen sollten wir angehen (vor dem Hintergrund, dass sich die Welt um uns seit 2014 doch deutlich geändert hat und dass sich unsere Wahrnehmung von Problemen auch geändert hat)?
14:45 – 15:15 Pause
15:15 – 16:15
AG 1: Was bedeutet das „Revolution“ in Care Revolution für uns?
AG 2: Care und Krieg – wie können sich Care-Aktive zu Kriegs und Friedensthemen positionieren?
AG 3: interne Weiterbildung / gemeinsames Lernen (Care Revolution & Freund*innen) organisieren
16:15 – 16:30 Pause
16:30 – 17:30 Berichte und Verabredungen
17:30 – 17:45 Feedback, Abschied
Wir freuen uns auf rege Teilnahme.