WiC-Blogpost Nummer 16
Dass das Private politisch ist, wissen wir spätestens seit den Anfängen der „Neuen Frauenbewegung“, also seit den Siebziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Zuge der 68er Bewegung hatten Frauen entdeckt, dass es nicht egal und nicht privat ist, wer beim Sex oben und wer unten liegt, wer wann wie viele Kinder bekommt, wer sich um sie und um die Älteren kümmert, wer in Versammlungen das große Wort führt, wer Kaffee kocht und Mülleimer leert. Wir setzten deshalb all die Themen, die unsere Genossen für nebensächlich gehalten hatten, auf die politische Agenda: häusliche Gewalt, unbezahlte Haus-, Beziehungs- und Erziehungsarbeit, Sexualität, Prostitution, Abtreibung und mehr. So bauten wir, zumindest in der Theorie, die Schranken ab zwischen den vermeintlich allein theorie- und politikwürdigen „höheren“ Lebensbereichen und den so genannten „Privatsphären“. Das war revolutionär. Und deshalb wissen wir heute immer noch nicht genau, was es bedeutet, eine Sache zu…
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